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AutorenbildGabi

Einmal Nordkap und zurück – mit Reisehappen im Gepäck

Aktualisiert: 5. Aug. 2022


03.07.2022 – 17.07.2022 mit

MEIN SCHIFF 3

⚓️ Bremerhaven ® Stavanger ® Bergen ® Hellesylt/Geiranger ® Spitzbergen ®

Honningsvåg (Nordkap) ® Tromsø ® Ålesund ® Bremerhaven ⚓️


Eigentlich bin ich ja eine Sonnenanbeterin und liebe es, meinen Urlaub in südlichen Gefilden zu verbringen. Als „Kreuzfahrt-Süchtige“ steht aber auch die Erkundung der nordischen Länder seit vielen Jahren ganz oben auf der Liste meiner Wunsch-Reiseziele. Es heißt, dass man/frau einmal im Leben am Nordkap gewesen sein sollte.

Also suche ich mir die passende Reisebegleitung, die ich mal wieder in Gabriele (Ele), Doris und Peter finde und wir buchen uns auf der Mein Schiff 3 für die Route „Nordkap mit Spitzbergen“ ein.

Mit Spannung erwarten wir diese besondere Reise und freuen uns auf vielfältige Landschaften, abwechslungsreiche Häfen, die Mitternachtssonne und eine erlebnisreiche und fröhliche Zeit an Bord.

Unsere Highlights der Reise habe ich für Euch, meine Lieblings-Blogleser, zusammengefasst und selbstverständlich gibt es dazu auch die passenden kulinarischen Reisehappen aus dem hohen Norden.


02.07.2022 – Auf zum Einschiffungsziel nach Bremerhaven

Reisehappen: Sylter Thainudeln


Schon unsere Anreise gestaltet sich besonders. Zu viert im Auto, das bis unter’s Dach vollgestopft ist mit Reisegepäck, starten wir in Feierlaune Richtung Norddeutschland. Unsere Fahrerin Doris hat heute Geburtstag und zaubert für uns an meiner Lieblingsraststätte Seesen/Harz einige Leckereien aus ihrer Kühltasche: köstlich belegte Brötchen und frische Nussecken. Der Geburtstagssekt, der aus der Dose kommt, aber wirklich sehr lecker schmeckt, und nur für uns Mitreisende bestimmt ist, darf auch nicht fehlen.








Anstatt mit einer Geburtstagstorte überrasche ich Doris mit leckeren Macarons, mit denen wir uns einige neidische Blicke von den Nachbartischen einfangen.

Gut gestärkt geht es weiter und ganz ohne Stau erreichen wir am frühen Nachmittag Bremerhaven.






Schnelles Einchecken im Hotel, danach haben wir Gelegenheit, uns bei einem gemütlichen Spaziergang die Beine zu vertreten und die schöne Stadt an der Weser zu entdecken. Zwischen dem Deutschen Schifffahrtsmuseum, dem traditionsreichen „Alten Hafen“ mit seinen sehenswerten Kähnen, direkt an der Wesermündung gehen wir am frühen Abend bei GOSCH an Bord.






Dort angeln wir uns auf der wunderschönen Außenterrasse leckere Spezialitäten nach Sylter Art. Feuchtfröhlich lassen wir unseren Anreisetag ausklingen.










03.07.2022 – Leinen los


Hurra, es ist so weit! Gut ausgeschlafen fahren wir mit einem tagesaktuellen, negativen Corona-Test in der Tasche in das maritime Stadtviertel „Havenwelten“, um uns dort noch etwas die Zeit am wunderschönen Weserdeich zu vertreiben. Mittags geht’s dann endlich Richtung Cruise-Terminal, wo wir bequem unser Auto abgeben und schon von der prächtigen Mein Schiff erwartet werden. Da wir alle Wiederholungstäter sind, ist das Einchecken so ähnlich wie „nach Hause kommen“. Wir begeben uns deshalb direkt auf Deck 14 an unsere Lieblings-Bar, um auf unsere Reise anzustoßen. Um 18.00 Uhr lassen wir die deutsche Küste hinter uns, es geht los in Richtung hoher Norden.



04.07.2022 – Erster Seetag: Zeit für Bordleben

Reisehappen: Unverzichtbar-Cocktail




Stundenlang den Blick über das weite Meer schweifen lassen, die frische Brise im Gesicht spüren und die salzige Seeluft atmen… Hach, einfach herrlich!

So startet der erste Tag auf hoher See. Seemeile für Seemeile lassen wir den Alltag hinter uns. Für Tiefenentspannung sorgen neben Anwendungen im SPA leckere Drinks in der „UNVERZICHTBAR“. Abends erleben wir im Klanghaus einen akustischen Hochgenuss. Die Musical-Sängerin Maren Somberg präsentiert wundervolle Balladen und Hits rund um das Thema Liebe und erzeugt bei ihrem Publikum Gänsehautfeeling. Auch die Willkommensshow „Let us entertain you“ lassen wir uns im Anschluss nicht entgehen.







05.07.2022 – Stavanger

Reisehappen: Norwegische Waffeln




Am späten Vormittag steigen wir um auf ein kleineres Boot, das uns in ein faszinierendes Inselreich entführt. Trotz wechselhaftem Wetter bleiben wir tapfer auf dem Außendeck und werden mit dem Anblick des traumhaften Lysefjords belohnt.










Schroffe Felsen und der 600 m hohe Felsvorsprung „Preikestolen“ sind eindrucksvolle Fotomotive, die uns Regen und Wind vergessen lassen.

Zwischendurch legen wir in einer kleinen Bucht an. Frisch gebackene Waffeln, die mit Cotted Cream und Erdbeermarmelade serviert werden, warten schon auf uns.













Nachmittags lässt sich sogar die Sonne blicken, so dass wir die idyllische Altstadt und den Hafen von Stavanger auf eigene Faust erkunden. Die typisch bunten Holzhäuser, die Stavanger „Domkirke“, Geschäfte, Cafés und Restaurants im Hafenviertel begeistern uns. Beim Weiterschlendern entdecken wir ein imposantes, in grün gehaltenes Schiff, auf dem gerade das Oberdeck von einem Mann gereinigt wird. Der nette Norweger winkt uns zu und lädt uns spontan ein, das historische Post- und Passagierschiff MS Sandnes, das 1950 gebaut wurde und heute wieder für Chartertouren und zu Festanlässen eingesetzt wird, von innen zu besichtigen. Was für ein einzigartiges und exklusives Erlebnis.









Unsere Sailaway-Party aus Stavanger feiern wir am Abend auf meinem Balkon mit Sekt und leckersten Pralinen, die ich als Begrüßung, zusammen mit einem wunderschönen Blumenstrauß, von meinem Lieblingsreisebüro in Heuchelheim am Anreisetag bekommen habe.

Tausend Dank, lieber Cornelius Lenz ♡.











06.07.2022 – Bergen



Iiiihhhh, gutes Wetter geht eindeutig anders. Bergen ist die regenreichste Großstadt Europas – und das bekommen wir heute mehr als deutlich zu spüren. Wir erreichen Bergen in strömendem Regen. Trotzdem machen wir uns tapfer zu Fuß auf den Weg in die Innenstadt. Ausgestattet mit einem Stadtplan, Gutscheinen für Fischbrötchen, Tickets für die Seilbahnfahrt auf den Berg Floyen, Regenschirmen und sogar Regencapes wollen wir die Stadt erkunden. Schnell zieht es uns zu dem Fischmarkt bzw. besser gesagt in die angrenzende Fischhalle „Mathallen“, denn dort sitzen wir im Trockenen und können uns mit heißem Tee und Kaffee aufwärmen. Regen und Kälte machen hungrig.





Wir lösen unsere Gutscheine ein und verspeisen die frischen Fischbrötchen. Zum Nachtisch müssen wir aber auch unbedingt noch die berühmten norwegischen Zimtschnecken probieren. Danach geht’s wieder raus ins kalte Nass. Wir wagen die Fahrt mit der Standseilbahn auf den Berg Floyen. Oh je, der Regen peitscht uns dort oben ordentlich um die Ohren. Anstatt des versprochenen wunderschönen Panoramas erwartet uns eine dicke Nebelschicht. Ganz schnell geht es also wieder bergab. Auch der Stadtplan hat inzwischen ordentlich Nässe abbekommen, so dass wir uns zu allem Überfluss in dem Gassengewirr auch noch verlaufen. Als wir dann endlich wieder am Schiff ankommen, flüchten wir erst mal unter die heiße Dusche und verbringen den Rest des Tages im Inneren unseres schwimmenden Hotels.





07.07.2022 – Hellesylt mit Geiranger

Reisehappen: Trollkrem – norwegisches Dessert


Morgens um 7.30 Uhr machen wir bei mystischer Stimmung den ersten Zwischenstopp in Hellesylt. Leichter Nieselregen wechselt sich mit trockenen Perioden ab, aber das ist mir gerade ziemlich egal, denn ich bin „mörder-aufgeregt“.

Meine Mitreisenden bleiben an Bord und ich steige in Hellesylt in ein Schlauchschnellboot um – Nervenkitzel pur!

Eingepackt in einen viel zu großen Schutzanzug und nach kurzer Sicherheitseinweisung rase ich mit 8 weiteren Personen in dem kleinen Boot neben der Mein Schiff durch den atemberaubenden, smaragdgrünen Geiranger-Fjord.




Oh mein Gott!!! Was für eine Kulisse, was für eine unglaubliche Schönheit und was für ein Adrenalin-Kick. Zwischendurch drosselt der Guide die Geschwindigkeit des Bootes und ich kann die spektakulären Wasserfälle aus allernächster Nähe fotografieren.






Danach gibt unser Bootsführer nochmals „Speed“ und legt vor der Mein Schiff im bisher schönsten Hafen unserer Tour, in Geiranger, an. Schnell ziehe ich an Land den Schutzanzug aus und darf erleben, wie die Mein Schiff einläuft. Sie legt nicht an der Pier an, sondern wird an Bojen mitten im Fjord festgemacht. Von Land aus entfaltet sich automatisch ein dreiteiliger „Seawalk“, bis er Längsseite an Steuerbord befestigt wird. Was für ein raffiniertes System.


In Geiranger treffe ich dann auch meine Freunde wieder. Ele und ich begeben uns nachmittags in Geiranger auf Bustour. Das Schild im Bus preist das „Beste“ von Geiranger an und der Ausflug hält tatsächlich das, was er verspricht. Jede Menge grandiose Ausblicke soweit das Auge reicht. Oben auf der Adlerkehre herrscht zunächst dichter Nebel, der sich dann plötzlich – quasi innerhalb Sekunden – wie durch Zauberhand auflöst. Sprachlos betrachten wir von oben auf der linken Seite das kleine Örtchen Geiranger und unser Schiff und rechts erblicken wir in voller Pracht die Wasserfälle „Sieben Schwestern“.




Es geht über Serpentinen weiter nach oben zu dem „Dalsnibba“. In 1500 m Höhe erleben wir plötzlich eine ganz andere Welt, ein fast unwirklich wirkendes Bergpanorama mit schneebedeckten Gipfeln.









Auf dem Rückweg pausieren wir in einer gemütlichen Hütte, die direkt an einem noch leicht eisbedeckten See gelegen ist. Was für ein schöner Abschluss für diesen ereignisreichen und emotionalen Tag.








08.07.2022 – Zweiter Seetag: Regen, Wind und Wellen


Heute eignet sich das Wetter nicht, um auf dem Balkon oder auf dem Außendeck zu sitzen. Kalt ist es und wechselhaft.

Trotz sehr frischer Brise drehen wir morgens einige Runden auf Deck 14, auf dem eine 280 m lange Laufstrecke zur Verfügung steht. Ansonsten ist bei diesem Shitwetter eher Entspannung angesagt. In der Café Lounge der „Großen Freiheit“ auf Deck 5 mit ihrer lichtdurchfluteten Glasfassade genießen wir unseren Nachmittagstee. Der Kapitän verkündet gegen 15.00 Uhr, dass wir den Polarkreis passieren und uns von nun an in polaren Gewässern befinden. Dieses besondere Ereignis soll am nächsten Tag mit einer Taufe gefeiert werden.

Wir feiern schon mal vor und gönnen uns abends ein Gläschen Champagner in der Diamant-Bar.





09.07.2022 – Dritter Seetag: Polarkreistaufe mit Poseidon

Reisehappen: Mitternachtstraum


Wir schippern jetzt nicht nur in polaren Gewässern, sondern erleben noch ein ganz anderes Naturphänomen: die Mitternachtssonne, die oberhalb des nördlichen Polarkreises auftritt. Doch dazu später. Zunächst wird heute auf dem Pooldeck gefeiert. Poseidon, der Herrscher aller Meere, wird mit Gefolge an Bord geholt. Unser Kapitän versucht, ihn mit einer Flasche Schampus gnädig zu stimmen und bittet um ruhige Gewässer für die kommenden Tage.


Ein alter Seemannsbrauch besagt: „Wer in die Polargebiete reist, muss seiner Sünden bereinigt und durch die Taufe reingewaschen werden“. Also stellen wir uns bei winterlichen Temperaturen alle brav in einer Riesenschlange an und trinken tapfer – als wir endlich an der Reihe sind - einen giftgrünen Schnaps, in dem sich ein glibbriger Wurm befindet, küssen einen Fisch und werden schließlich zu Poseidon vorgelassen. Ein lustiges Foto und das versprochene Taufzertifikat beenden die Zeremonie.



Gegen Abend werden die Wolken am Himmel von der Sonne vertrieben und wir bekommen einen ersten Eindruck, was es heißt, die Mitternachtssonne zu erleben.

Aufgrund der permanenten Helligkeit geht unser Zeitgefühl komplett verloren. Um 23.30 Uhr werfen wir auf dem Sonnendeck einen Blick auf die Uhr und sind total erschrocken, weil die Zeit zu rennen scheint und überhaupt nicht mit unserem inneren Feeling übereinstimmt. An diesem Abend bzw. in dieser Nacht stellt sich die Müdigkeit bei uns nicht ein und wir müssen uns zwingen, gegen 1.30 Uhr ins Bett zu gehen.

Auch die kommenden Tage schlafe ich nicht wirklich gut. Nachts werde ich – trotz vorgezogener Vorhänge - immer wieder wach, um dann festzustellen: „Oh, es ist hell und ich muss aufstehen“ und ein Blick auf die Uhr zeigt dann, es ist 3.00 Uhr morgens und ich habe erst wenige Stunden geschlafen…mein Organismus spielt also dank der Mitternachtssonne ziemlich verrückt.


10.07.2022 – Longyearbyen (Spitzbergen)



Brrrr, wieder nur 8 Grad und eine stürmische See. Trotzdem steigen wir in Spitzbergen um auf einen Katamaran, denn schließlich wollen wir uns die einzigartige Küstenlandschaft Spitzbergens nicht entgehen lassen. Bei Wind und hohen Wellen fahren wir durch den Isfjord und sehen zu unserer großen Freude Walrosse und Papageientaucher sowie sehr beeindruckende Gletscher.




Da wir diese turbulente Fahrt ohne Seekrankheit überstehen, setzen wir noch einen drauf und begeben uns am späten Nachmittag auf eine rasante Tour mit einem Polarcirkel-Boot. Eigentlich soll die Fahrt zu einem Vogelfelsen gehen, wetterbedingt wird aufgrund des hohen Wellengangs die Route von den Guides geändert.

Wir fahren zu einer verlassenen Bergarbeitersiedlung und hören dort viele interessante Geschichten über Land und Leute.



Das Zentrum der kleinen Stadt Spitzbergen ist nur wenige Schritte von unserem Schiff entfernt. Unglaublich und unvorstellbar ist, dass am Stadtrand bereits die Wildnis beginnt und die Begegnung mit Eisbären eine reale Gefahr darstellt. Wanderer und Einheimische haben also, wenn sie unterwegs sind, immer ihr Gewehr dabei. Ich freue mich, dass ich, wenn ich schon nicht einen lebenden Eisbären vor die Linse bekomme, wenigstens das Verkehrsschild „Vorsicht Eisbären“ fotografieren kann.








Ein ganz neues Erlebnis ist es auch, mitten im Juli heißen Glühwein zu trinken. Wir frieren auf dem Außendeck um die Wette. Da hilft nur eine ordentliche Wärmung von innen - also hoch die Tassen! Die Norweger sagen: "Skál!"




Spät abends gibt es noch eine Überraschung. Die Mein Schiff steuert nach dem Ablegen in Spitzbergen durch einen Fjord Richtung Eisberg. Der Kapitän schickt einige Männer los, um mit einem Beiboot einen großen Brocken Gletschereis für ganz besondere Cocktails an Bord zu holen. Ein etwas schwierigeres Unterfangen, da die Walrosse neugierig werden und den Matrosen immer wieder den Weg zum Gletscher versperren. Erst nachts um 1.30 Uhr kommen die Crewmitglieder mit dem Gletschereis zurück an Bord.


11.07.2022 – Vierter Seetag


Die Sonne lässt sich auch heute wieder nicht blicken. Deshalb beginne ich den Tag im Fitness-Studio auf dem Laufband, 6 km Walken in einer Stunde bei bester Panikmusik. Anschließend drehe ich noch einige Runden in dem beheizten Außenpool. Warm und wohlig entspanne ich anschließend im Whirlpool. Das ist Urlaub pur.

Später treffe ich dann auf einen ganz besonderen Gast in meiner Kabine, den ich liebevoll Ole Pinguin taufe 😎.







Zum Abendessen sehe ich dann endlich auch meine Mitreisenden wieder, mit denen ich den vierten Seetag mit einer Spielpartie in der TUI Bar und einem leckeren Drink mit Gletschereis ausklingen lasse.









12.07.2022 – Honningsvåg (Nordkap)




Good Day Sunshine! Juhuuuuuuu!

Wir legen bei schönstem Sonnenschein auf der Insel Magerøya in Honningsvåg an. Was sind wir doch für Glückskinder!


Heute geht es hoch zum Nordkap und nur die allerwenigsten Touris haben das Glück, diesen Ausflug mit Sonne zu erleben. Wir fahren mit dem Bus ca. 45 Minuten durch eine typische, arktische Landschaft auf das 307 m hohe steil aus dem Eismeer emporragende Schieferplateau.
















Ich will schon direkt zielstrebig in die große Nordkaphalle steuern, da stellt sich mir Ele in den Weg und sagt ganz aufgeregt: „Die Nordkapkugel hat Zeit, erst schauen wir uns Rentiere an.“ Diese schönen Tiere hatte Ele vom Bus aus erspäht.

Dieser Anordnung kann ich mich natürlich nicht widersetzen. Also nichts wie hin zu diesen geselligen Tierchen, die ganz friedlich auf der Weide stehen. Erst als wir richtig nah rankommen und die Rentiere mich mit meinem knallorangefarbenen Anorak erblicken, ziehen sie dann doch lieber etwas weiter. Aber, die Fotos sind geschossen und wir sind happy.






Dann aber geht’s endlich zum Globus, der das Wahrzeichen des Nordkaps darstellt. Wir schaffen es tatsächlich, bei strahlend blauem Himmel Fotos zu schießen, auf denen wir mit dem Globus ganz allein zu sehen sind. Tschakka!!! Auch das ist bei den Touristenmengen, die sich sonst dort oben tummeln, eigentlich so gut wie unmöglich. Die gute Laune steigert auch unsere Stimmung, etwas Geld am Nordkap zu lassen. Deshalb schlagen wir in dem hochwertigen Souvenir- und Geschenkeladen ordentlich zu. Schließlich sind wir nur einmal in unserem Leben am nördlichsten Punkt Europas.






Nachmittags spazieren wir durch das kleine Örtchen Honningsvåg, Ele findet im „Christmas House“, das ganzjährig geöffnet hat und in dem auch im Juli Weihnachtsklänge ertönen, schon mal ein passendes Accessoire für die Festtage 😁 Ja ist denn schon wieder Weihnachten…? 😂

Unterwegs treffen wir Doris und Peter und beschließen, uns in einem kleinen Café mit Zimtschnecken zu stärken. Das Wetter ist so toll, dass wir nachmittags sogar noch ein Sonnenbad auf Deck 14 nehmen können.




Da heute offensichtlich unser Glückstag ist, finden wir uns abends in der Schau-Bar ein, um Bingo zu spielen. Und was soll ich sagen? Es läuft! Auch dieses Mal ist das Glück mir hold. Ich gewinne den Jackpot in Höhe von 295 Euro 🥳.


13.07.2022 – Tromsø

Reisehappen: Pannfisch



Die Mein Schiff legt in einem Industrieviertel, außerhalb der Stadt, an. Dort sieht es eher trist und wenig einladend aus. Mit einem Shuttlebus erreichen wir bequem das Zentrum von Tromsø. Das Wetter ist wieder sehr durchwachsen und mit einer vorausgesagten Regenwahrscheinlichkeit von 90% nicht sonderlich prickelnd.

Trotzdem wollen wir hoch hinaus, nämlich mit der Seilbahn Fjellheisen auf den Hausberg Storstein






Wir wandern zunächst über die 1,4 km lange Tromsø-Brücke und stoßen direkt auf die Eismeerkathedrale, die ich mir von innen anschaue.








Es setzt leichter Nieselregen ein, aber wir marschieren unbeirrt weiter Richtung Seilbahn. Tatatata!!! Oben angekommen, hört es auf zu regnen. Der hammermäßige Ausblick auf die größte Stadt Nordnorwegens zieht uns sofort magisch in seinen Bann.



Wir sehen kleine Inseln, das Festland, die Eismeerkathedrale und die imposante Tromsø-Brücke. Wir bekommen Lust, die wunderschöne Natur noch weiter zu erkunden und laufen zu einem Felsvorsprung. Ein Fotomotiv jagt das andere. Wir sind sehr begeistert und können diesen schönen Ausflug nur weiterempfehlen. Spätestens jetzt verstehe ich endlich auch, warum Tromsø das „Paris des Nordens“ genannt wird.

Später schlendern wir noch an bunten Häusern am Hafen vorbei und inspizieren unterschiedlichste Läden in der großen Einkaufsstraße. Boah, die nordischen Klamotten sind so cool, dass ich leider wieder zuschlagen muss.


14.07.2022 – Fünfter Seetag – Bettruhe ist angesagt

Reisehappen: Smørrebrød



Heute bin ich sehr am Schwächeln. Mein Magen rebelliert und ich fühle mich schachmatt. Also mache ich es mir in meiner schönen Kabine bequem, trinke heißen Tee, lese gemütlich in meinem Roman und versuche, mich wieder gesund zu schlafen.

Abends geht es dann tatsächlich schon besser, so dass ich sogar wieder eine Kleinigkeit essen kann. Trotzdem verabschiede ich mich früh ins Bett.









15.07.2022 – Ålesund



Mein gestriges Schonprogramm zeigt Wirkung. Es geht mir wieder gut und so kann ich mit Ele an einer geführten Wanderung teilnehmen. Ein sehr witziger Guide führt uns durch ein schönes Waldgebiet hoch auf den Hausberg Aksla.







Von oben sehen wir – trotz Regen - prachtvolle, bunte Häuser mit geschwungenen Giebeln und Türmchen sowie den wunderhübschen Hafen. Der Abstieg erfolgt über 418 Stufen und wir landen direkt im Zentrum. Nach einer kleinen Mittagspause auf dem Schiff ziehen Ele und ich nochmals los, denn die Sonne kommt raus und wir finden, dass es wieder Zeit ist, shoppen zu gehen 🤣





16.07.2022 – Sechster und letzter Seetag

Reisehappen: Hasselback-Kartoffeln


Ein letztes Mal ziehe ich mein morgendliches Sportprogramm durch und bin überrascht, wie sonnig und mild es heute Vormittag auf dem Pooldeck ist. Also schnappe ich mir schnell einen Liegestuhl und lasse mich auf Deck 12 häuslich nieder. Während andere Passagiere bereits lautstark über’s Kofferpacken fachsimpeln und im Prinzip schon abreisefertig sind, begebe ich mich in den Wohlfühlmodus, hole mir einen leckeren Cocktail, stelle meine Ohren auf Durchzug und genieße jeden einzelnen Sonnenstrahl. Bald gesellt sich Ele zu mir. Wir verabreden, dass wir uns nicht mehr von der Stelle rühren, bis die Abendsonne hinter den Wolken verschwindet. Gesagt – getan – der blöde Koffer kann warten.


Ein letztes Abendessen auf dem Außendeck hinten am Heck, ein wenig Skipbo zocken und zum guten Schluss noch ein Theaterbesuch. Die fantastische Maren Somberg nimmt uns ein letztes Mal mit durch die Welt der Musicals. Ein sehr schöner und würdiger Abschluss einer aufregenden und erlebnisreichen Reise.


17.07.2022 – Back in Bremerhaven

Reisehappen: Artisanbrot


In den frühen Morgenstunden macht unser Zuhause der letzten 14 Nächte in Bremerhaven fest. Ein letztes Mal ein Blick vom Balkon, leider kein Meer, sondern nur Hafengelände, auf dem schon hektisches Treiben herrscht.

Noch einmal das knusprig gebackene Artisanbrot und die unglaubliche Vielfalt am Frühstücksbuffet.

Etliche Passagiere haben ihre Urlaubsgelassenheit bereits abgelegt und echauffieren sich lautstark, weil nicht auf die Minute genau das Schiff und damit der Ausgang freigegeben werden kann. Wir sind also wieder im wahren Leben angekommen 🙄


Ich will mich davon aber nicht anstecken lassen. Stattdessen schwelge ich auf der Heimfahrt im Auto in Erinnerungen an die schönsten Momente, die auf dieser Kreuzfahrt meine Seele berührt haben und die mein Herz höherschlagen ließen und tröste mich mit den Worten:


„Die nächste Kreuzfahrt kommt bestimmt!“













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